COOL-FIT-Kühlsystem für Migros-Neubau in Appenzell

33 Mietwohnungen und 2‘880 m² Fläche für Büro- und Gewerberäume sowie ein Einkaufszentrum inklusive Restaurant: Die Migros Ostschweiz lässt seit Sommer 2022 in der Sandgrube in Appenzell AI einen Gebäudekomplex errichten. «Das Erscheinungsbild sowie die technischen Anlagen des bestehenden Migros-Supermarkts und -Restaurants in Appenzell sind veraltet», sagt Roger Wohlgenannt, Gesamtprojektleiter Baumanagement Migros Ostschweiz. Die Flächen des aktuellen Standorts seien jedoch zu klein, um den Kundinnen und Kunden ein zeitgemässes Angebot zur Verfügung zu stellen. «Die Sandgrube bietet dafür den nötigen Platz und das Potenzial für eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Flächen.»

Verdichtetes Bauen und Mischnutzung

Das Sandgrube-Areal liegt in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Standort und werde der Bevölkerung laut Wohlgenannt auch künftig kurze Einkaufswege bieten – und neuen Wohn- und Gewerberaum (siehe Infobox). «Nach unserer Einschätzung besteht in Appenzell Bedarf an modernen, zentral gelegenen Wohnungen und Büros», sagt Roger Wohlgenannt. Es sei das klare Ziel gewesen, die Sandgrube weiterzuentwickeln und neu zu gestalten. Mit der geplanten Wohnnutzung wird das Areal vom reinen Gewerbegebiet zu einem gemischt genutzten Quartier umgewandelt. Wohlgenannt: «Zudem ist es ein klarer Auftrag des Bundes, verdichteter zu bauen und so die Zersiedelung der Landschaft zu stoppen.» Der Baugrund werde durch die Erweiterung des Gebäudes in die Höhe und durch die Zusammenführung von Wohn-, Gewerbe- und Einkaufsflächen optimal genutzt.

COOL-FIT-Rohre für Kühlung mittels Erdwärmesonden

Im Juli 2023 wurde der Rohbau abgeschlossen. Seither wurden verschiedene Montagearbeiten im Inneren der Bauten vorangetrieben. Die Wild und Partner AG aus Appenzell ist für die Heizungsinstallation in den Büros, Wohnungen und im Einkaufszentrum verantwortlich – inklusive Verteilsystem und Wärmeabgabe. Der Sanitär- und Heizungsspezialist hat zudem einen Teil der Kältekreisläufe montiert. Dazu gehört zum Beispiel das «Freecooling»-System, bei dem überschüssige Wärme innerhalb des Gebäudes über Erdwärmesonden ins Erdreich abgeführt wird. Ivo Näf, Sanitär-Heizungsinstallateur und Teilhaber der Wild und Partner AG: «So lassen sich die Büroräume über die Lüftung herunterkühlen, die gesamte Verkaufsebene des Einkaufszentrums im Erdgeschoss zusätzlich über die Fussbodenheizung.» Die Wild und Partner AG hat über Debrunner Acifer mitunter 1‘300 m Gasrohre und 300 m Rohre des COOL-FIT-Kühlsystems 4.0 von Georg Fischer bezogen und auf die Baustelle liefern lassen.

Kein Kondenswasser, kein Schimmel

Ein Kühlsystem ist eine der wichtigsten Installationen in einem Einkaufszentrum. Es gewährleistet die durchgehende Kühlkette und unterstützt die Einhaltung der Hygieneanforderungen bei der Lebensmittelverarbeitung. Genau für solche Anforderungen bietet das COOL-FIT-Kühlsystem 4.0 einen entscheidenden Vorteil gegenüber herkömmlichen Rohren und Formteilen. In der Regel werden Kälteinstallationen erst vor Ort auf der Baustelle isoliert. Dies erhöht jedoch die Anfälligkeit, dass sich Kondenswasser und damit auch Schimmel bilden können. Rohre und Formteile des COOL-FIT-Kühlsystems werden hingegen bereits bei der Produktion mit einer geschlossenen HDPE-Ummantelung ausgestattet – und bleiben dadurch korrosions- und kondensationsfrei.

Vorisolation erspart Arbeitsschritt auf Baustelle

Das COOL-FIT-Kühlsystem bietet jedoch auch Vorteile hinsichtlich der Montage auf der Baustelle. «Da das System bereits vorisoliert geliefert wird, können wir die Rohre und Formteile in einem Arbeitsvorgang montieren», sagt Ivo Näf. So entfalle ein zusätzlicher Arbeitsschritt. Das COOL-FIT-Kühlsystem ermögliche so ein deutlich höheres Arbeitstempo auf der Baustelle. «Dadurch sparen wir Zeit und Kosten.» Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die logistische Planung des Materialnachschubes. «Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten, um die Verfügbarkeiten einschätzen und die Lieferungen auf die Baustelle optimal planen zu können», sagt Näf. «Wir waren mit den Materialverfügbarkeiten und den Direktlieferungen von Debrunner Acifer sehr zufrieden.»

Inbetriebnahme und Mieterbezug im Sommer 2024

Im August 2023 hat die Wild und Partner AG mit der Montage des COOL-FIT-Kühlsystems begonnen – in den Dimensionen DN32 und DN40. Für die Bauführung galt die höchste Priorität der rechtzeitigen Schliessung der Gebäudehülle vor dem Wintereinbruch. Deshalb hat sie bis Ende September den Einbau der Fenster und der Aussentüren vorangetrieben. Im Oktober und November 2023 starteten die Montage der Dämmung und die Verkleidung der Fassade. Parallel konnte die Wild und Partner AG im Einkaufszentrum die grossen COOL-FIT-Rohre mit Durchmesser DN140 installieren und die Kälteinstallationen abschliessen. Verlaufen die weiteren Bauarbeiten nach Plan, kann die Migros Appenzell am 19. September 2024 eröffnet werden und der Bezug der übrigen Wohn- und Gewerberäume beginnen.

Lieferauszug Debrunner Acifer:

• 300 m Rohre COOL-FIT-Kühlsystem 4.0 (DN32 / DN40 / DN140)
• 50 Winkel COOL-FIT-Kühlsystem 4.0
• 54 Muffen COOL-FIT-Kühlsystem 4.0
• 1‘300 m Gasrohre (26.9 mm–168.3 mm)
• 400 m Siederohre (26.9 mm–168.3 mm)
• 440 Bogen (26.9 mm–168.3 mm)
• 80 Flanschen (33.7 mm–114.3 mm)
• 42 Absperrklappen Ebro (60.3 mm–139.7 mm)

«Der grosse Vorteil ist die Zeitersparnis»

Ivo Näf, Sanitär-Heizungsinstallateur und Teilhaber der Wild und Partner AG

Welche Erfahrungen nehmen Sie aus dem Neubau der Migros Appenzell mit?

Der Migros-Neubau war für uns aufgrund der Dimension kein alltägliches Projekt. So haben wir insbesondere hinsichtlich Auftragsabwicklung und Produktauswahl dazulernen können. Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Verlauf, es ist nichts Unvorhergesehenes passiert. Dass wir als regionales Unternehmen bei einem solch grossen Projekt mitwirken konnten, macht uns stolz.

Welches waren besondere Herausforderungen?

Die grösste Herausforderung war es, die verschiedenen Arbeiten nach Priorität zu erledigen. Es gibt viele Abhängigkeiten zwischen den Gewerken und Bauprozessen, die zu berücksichtigen sind – mit Auswirkung auf Planung, Materialbeschaffung und Umsetzung. Gleichzeitig mussten wir sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden Arbeit haben. Wir haben Woche für Woche in Angriff genommen.

Weshalb haben Sie auf das COOL-FIT-Kühlsystem gesetzt?

Der grosse Vorteil ist die Zeitersparnis. Da das COOL-FIT-System vorisoliert ab Werk geliefert wird, können die Rohre und Formteile in einem Arbeitsvorgang installiert werden. Die Montage dauert etwas länger, weil man zusätzlich mit einem Abschalwerkzeug arbeiten muss. Dafür müssen die Rohre und Formteile vor Ort nicht separat isoliert werden. Ein vergleichbares System ist mir nicht bekannt.

Welche Tipps können Sie bei der Anwendung dieses Systems geben?

Eine präzise Vorausplanung und Absprache bezüglich der Leitungsführung ist sehr wichtig. Nachträgliche Anpassungen sind aufwendig. Gemäss meiner Erfahrung eignet sich das System insbesondere für Hauptverteilungsleitungen, wo primär lange Rohre verbaut werden. In einer Kühlzentrale mit enger und verwinkelter Bogenführung ist die Umsetzung hingegen anspruchsvoller. Das COOL-FIT-System kann ich aber definitiv empfehlen.

Weshalb arbeiten Sie mit Debrunner Acifer zusammen?

Weil Debrunner Acifer für Qualität steht – sowohl in Bezug auf die Produkte als auch auf Planung und Beratung. Die Betreuung ist kompetent, die Lieferungen sind zuverlässig. Die Zusammenarbeit verlief auch bei diesem Projekt zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Was schätzen Sie an dieser Zusammenarbeit?

Wir können uns stets auf die Unterstützung durch unsere Ansprechpersonen verlassen. Wenn ich mich mit einem Problem melde, reagieren die Mitarbeitenden von Debrunner Acifer rasch und suchen nach geeigneten Lösungen. Für die COOL-FIT-Rohre mit Durchmesser DN140 standen beispielsweise keine vorisolierten Formteile zur Verfügung. Unsere Ansprechpersonen bei Debrunner Acifer haben umgehend eine passende Alternativlösung organisiert. Diese speditive und flexible Unterstützung schätzen wir sehr.

«Konstante Raumtemperatur ist für unsere Produkte essenziell»

Roger Wohlgenannt, Gesamtprojektleiter Baumanagement Migros Ostschweiz

Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuellen Baufortschritt?

Sehr zufrieden. Aufgrund des milden Winters 2022/2023 hatten wir kaum Unterbrüche auf der Baustelle. Lediglich die Regenphasen und der teils starke Wind im Frühling 2023 führten dazu, dass das Versetzen der Holzelementdächer immer wieder unterbrochen werden musste.

Welches waren die grössten Herausforderungen bei diesem Bauprojekt?

Das Takten der einzelnen Etappen zwischen der Lancierung des Wettbewerbs 2015 bis zum Baustart 2022. Von der Erstellung des Quartierplans über die eigentliche Planung und Optimierung bis zum Erhalt der Baubewilligung dauert es jeweils einige Jahre.

Welche Faktoren sind bei der Projektierung wichtig?

Die Wirtschaftlichkeit ist entscheidend dafür, dass ein Projekt zustande kommt. Zentral ist ebenfalls, das Gebäude geschickt ins Ortsbild zu integrieren und eine reibungslose Logistik zu gewährleisten. Hinzu kommt die Optimierung der internen Abläufe und der Wegführung der unterschiedlichen Nutzergruppen.

Die Einhaltung der Kühlketten ist ein wichtiger Faktor für ein Lebensmitteleinkaufszentrum. Welche Anforderungen stellen Sie an das Kühlsystem?

Eine konstante Raumtemperatur ist für die Sicherstellung der Qualität unserer Produkte essenziell. Deshalb haben die zuverlässige Regulierung der Raumtemperatur und die Beständigkeit der gewählten Komponenten für uns eine grosse Bedeutung.

Inwiefern profitiert die Bevölkerung von diesem Bauprojekt?

Der Neubau befindet sich in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Standort – er liegt also weiterhin sehr zentral. Ausserdem ist der neue Supermarkt grösser als der aktuelle, dadurch können wir den Kundinnen und Kunden eine noch vielfältigere Auswahl bieten als bisher. Auch das neue Restaurant und die Terrasse sind geräumiger und bieten mehr Platz zum Verweilen. Zudem haben wir die Anzahl Parkplätze um rund 50 auf 151 Plätze erhöht.

Welche Erfahrungen nehmen Sie mit aus diesem Projekt?

Dass es wichtig ist, genügend Zeit für die Planungs- und die Bewilligungsphase einzurechnen. Alle Teilbereiche und Disziplinen müssen miteinander und parallel geplant werden, da nur so optimiert und gegenseitig abgestimmt werden kann. Und es freut uns, dass wir mit den Arbeitsvergaben an ausführende Firmen und Handwerker aus der Region sehr gute Erfahrungen gemacht haben.