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In neun Minuten auf das Klein Matterhorn

Rund 10'000 Befestigungsmittel für den Bau der Tal- und Bergstation

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik
Die Bergstation der Dreiseilumlaufbahn auf dem Klein Matterhorn wurde als Holzbaukonstruktion konzipiert (Bilder: Neue Holzbau AG).

Seit Herbst 2018 führt eine neue Dreiseilumlaufbahn Touristen auf das Klein Matterhorn auf knapp 3900 m.ü.M. – dank einer ausgeklügelten Konstruktion täglich und bei jedem Wetter. Für den Bau der Tal- und Bergstation wurden rund 10'000 Befestigungsmittel von Debrunner Acifer verbaut.

Ein Höhenunterschied von knapp 900 m, eine Zugseillänge von rund 8000 m, 25 Kabinen und eine Fahrzeit von 9 min: Mit der Eröffnung der höchstgelegensten Dreiseilumlaufbahn der Welt hat die Zermatt Bergbahnen AG einen Meilenstein in der Technik realisiert. Seit Herbst 2018 befördert der neue «Matterhorn glacier ride» Touristen, Skifahrer und Wanderer von der Talstation auf 2923 m.ü.M. hinauf zum Klein Matterhorn auf 3883 m.ü.M. Eine Rundumverglasung bietet den Fahrgästen einen Panoramablick auf die Gebirgszüge.

Kapazität von 2000 Personen pro Stunde

2016 wurde mit dem Bau der 52 Millionen Franken teuren Dreiseilumlaufbahn begonnen. Nach einer rund zweijährigen Bauphase bietet die Bahn mit ihren 25 Gondeln eine zusätzliche Kapazität von 2000 Personen pro Stunde. Sie ergänzt damit die 1979 erbaute und parallel verlaufende Pendelbahn, die 600 Personen pro Stunde zur Bergstation transportieren kann – bei guten Windverhältnisse.

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik
Die 25 Gondeln der Dreiseilumlaufbahn befördern pro Stunde bis zu 2000 Personen auf das Klein Matterhorn.

Da Pendelbahnen über fest installierte Tragseile rollen, dürfen diese nur bei Windstärken von unter 65 km/h fahren. Die neue Dreiseilumlaufbahn kombiniert die Vorteile von Pendel- und Gondelbahnen. Die Bahn rollt ebenfalls über fixe Tragseile, ist jedoch gleichzeitig an ein umlaufendes Förderseil geklemmt. Die Tragseile verlaufen zudem über einen 1 m breiten Ausfahrsattel, weshalb das Fahrwerk der Gondeln breiter aufliegt als üblich. Der grössere Abstand sorgt für eine höhere Windstabilität, so dass die Touristen das Klein Matterhorn täglich und bei jedem Wetter besuchen können. Dadurch reduzieren sich die Wartezeiten von bis zu 1.5 Stunden deutlich.

Fels musste weggesprengt werden

Die Topografie erforderte eine gute Planung und Koordination des Bauprojekts. Speziell der Bau der Bergstation war eine Herausforderung für die beteiligten Bauunternehmen. Da bereits die Bergstation der Pendelbahn in den Granitfelsen des Klein Matterhorns gebaut wurde, bot der Standort zu wenig Raum für eine zweite Station. Zudem galt es, den gesetzesmässigen Mindestabstand zwischen den Tragseilen einzuhalten. Die Bergstation des «Matterhorn glacier ride» musste deshalb auf die steile Westflanke ausweichen.

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik
Die neue Dreiseilumlaufbahn bringt bis zu 2000 Personen pro Stunde auf das Klein Matterhorn.

Nachdem der Fels gesichert und mit Steinschlagnetzen versehen wurden, begannen die Verantwortlichen mit dem Aushub. Insgesamt wurden rund 9000 m3 Material etappenweise weggesprengt. Mit verklebten Felsnägeln wurde der Fels danach gesichert. Neben den engen Platzverhältnissen erschwerte auch der Wind, starke Schneefälle im Winter und Temperaturen von bis zu minus 20 °C die Bauarbeiten. Ein zu rasches Auskühlen des Betons musste mit Abdeckungen verhindert werden, um die Qualität nachhaltig zu sichern.

Holzbaukonstruktion als Dach

Die Bergstation wurde als zweistöckiges Gebäude konzipiert. Das betonierte Untergeschoss liegt direkt auf dem Felsen und wird mit mächtigen Vorspannankern von über 17 m Länge gesichert. Darin und hinter dicken Betonwänden sind die technischen Anlagen untergebracht. Direkt darüber befindet sich die massive Ausstiegsplattform, die von einer 25 m langen Holzbaukonstruktion überdacht wird. Diese besteht aus linearen Tragwerksteilen, die über das zusammensteckbare GSA® LMV System miteinander verbunden sind.

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik
Die Tal- und Bergstation der neuen Dreiseilumlaufbahn werden von einer ausgeklügelten Holzkonstruktion überdacht.

Die Neue Holzbau AG aus Lungern OW war für die Konstruktion der Primärtragwerke der Berg- und der Talstation verantwortlich. Die Holzbauelemente wurden im eigenen Werk vorproduziert und danach etappenweise mittels Lastwagen, Bahn und Helikopter auf die Baustelle gebracht – insgesamt rund 400 to Material. Die Montage der Talstation auf dem Trockenen Steg erfolgte von August bis Oktober 2017. Von Mai bis Juli 2018 wurde schliesslich das Tragwerk der Bergstation montiert.

DA Senkkopf Holzbauschrauben im Einsatz

Für die Konstruktion der Primärtragwerke der Tal- und Bergstation hat die Neue Holzbau AG mitunter auf das Befestigungstechnik-Angebot von Debrunner Acifer zurückgegriffen. Dazu gehören beispielswiese DA Senkkopf Holzbauschrauben, Sechskantschrauben, SPAX Konstruktionsschrauben oder Sechskantmuttern. Insgesamt hat das Holzbauunternehmen rund 10’000 Befestigungsmittel aus unserem Sortiment verbaut.

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik
Debrunner Acifer hat für die Holzbaukonstruktion der Tal- und Bergstation insgesamt über 10'000 Befestigungsmittel geliefert.

Lieferauszug:

  • 3100 St DA Senkkopf Holzbauschrauben
  • 1600 St Sechskantschrauben
  • 1200 St SPAX Konstruktionsschrauben
  • 2000 St diverse Unterlagscheiben
  • 950 St diverse Muttern
  • 170 St Holzverbinder

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik

Sascha Abplanalp, Geschäftsführer bei der Neue Holzbau AG in Lungern

Steckbare Verbinder aus dem Baukasten

Was bedeutet Ihnen dieses Projekt?

Wir sind sehr stolz darauf – schliesslich handelt es sich nicht um ein 08/15-Projekt, sondern um die höchste Baustelle Europas. Wenn das neue Konzept von Zermatt funktioniert, kann das den Tourismus in der gesamten Schweiz beeinflussen. Es freut uns, einen Beitrag zu einem spannenden und wichtigen Projekt geleistet zu haben.

Dreiseilumlaufbahn Klein Matterhorn Befestigungstechnik

Welches waren die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen?

Da wir das Material mit der Bahn transportieren mussten, durften die einzelnen Holzbauelement nicht länger als 13.5 m sein. Dieses Problem haben wir mit dem steckbaren LMV Verbinder aus dem Verbindungsbaukasten der hauseigenen GSA® Technologie gelöst. Dank diesem System lassen sich Holzbauelemente vor Ort und mit sehr hohem Wirkungsgrad miteinander verbinden. Dabei werden die Montagestösse durch metrische Gewindestangeanker, die ins Holz eingeleimt werden, zusammengehalten. Das GSA® LMV System bietet zudem den nötigen Spielraum, um die durch die Feuchtigkeit verursachte Holzquellung aufzunehmen.

Weshalb arbeiten Sie mit Debrunner Acifer zusammen?

Als Zulieferer und Hersteller im «Prototypenbau» stehen wir sehr oft unter grossem Zeitdruck, da wir in der Vergabekette meist weit hinten stehen. Bereits der Kunde erhält den Auftrag sehr spät, nochmals eine Stelle weiter treten wir dann in Erscheinung. Mit Debrunner Acifer haben wir einen Partner gefunden, auf den wir uns verlassen können und den wir nicht x-mal kontaktieren müssen, um beispielsweise eine Preisinformation zu erhalten. Wenn die Zeit drängt, werden für uns auch Sonderschichten eingelegt.

Worin sehen Sie die Stärken des Angebots von Debrunner Acifer?

Das Sortiment, auf das wir zugreifen können, ist sehr umfangreich. Wir fokussieren uns als Holzbauer vorwiegend auf generelle Holzbauprodukte wie Vollgewindeschrauben, Balkenträger, Balkenschuhe und alle Variationen von Holzbauschrauben.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben?

Der Umgang war immer sehr professionell und direkt. Zudem hatten wir bislang immer eine Kontaktperson, die uns stets kompetent beraten hat und auch Entscheidungen treffen konnte. Dadurch sind wir immer effizient ans Ziel gekommen.