Bis Mitte 2024 wird die Forster Profilsysteme AG ihren neuen Sitz in Romanshorn TG vollständig in Betrieb nehmen. Der Forster Campus ist das erste Gewerbeensemble der Schweiz, das die international anerkannte LEED-Zertifizierung auf Gold-Level abschliesst. Dazu beigetragen haben Duofix-Vorwandsysteme sowie Mapress-Rohre und -Formteile. Debrunner Acifer hat diese Produkte und weiteres Gebäudetechnikmaterial geliefert.
Die Forster Profilsysteme AG ist führende Anbieterin von Lösungen aus Stahl und Edelstahl für Türen, Fenster und Fassaden. Das Unternehmen entwickelt und produziert in der Schweiz und ist weltweit in rund 30 Ländern präsent. Seit 2022 realisiert es auf einem 30'000 m2 grossen Gelände in Romanshorn TG einen hochmodernen, mehr als 52 Millionen Franken teuren Gebäudekomplex. Dieser umfasst eine 11'700 m2 grosse Produktions- und Logistikhalle sowie ein Bürogebäude und ein Technologiezentrum mit Produktionswerkstatt.
Digitalisierte und ressourcenschonend automatisierte Produktionsprozesse
Bei der Planung und der Realisierung des Campus stellte die Forster Profilsysteme AG hohe Ansprüche an Technik und Design.
So sind in der Produktions- und Logistikhalle alle Prozesse digitalisiert und ressourcenschonend automatisiert. Die Raumgestaltung soll den Austausch unter den Mitarbeitenden fördern und gleichzeitig zu einer gesunden, motivierenden Arbeitsumgebung beitragen. Erholungszonen in den Gebäuden unterstützen das Wohlbefinden der Angestellten ebenso wie ein kleiner See mit Steg auf dem Areal.
LEED-Gold-Zertifizierung belegt nachhaltige Bauweise
Nicht nur die Nachhaltigkeit bei den Produktionsprozessen wurde sehr hoch gewichtet – die Forster Profilsysteme AG strebt insgesamt eine neutrale oder sogar positive CO2-Bilanz an. Mit unterschiedlichen Massnahmen konnte ein wichtiges Etappenziel bereits erreicht werden:
Die neue Produktions- und Logistikhalle sowie das Bürogebäude sind CO2-neutral. Die nachhaltige Bauweise wird nun auch durch die international anerkannte LEED-Zertifizierung für ökologisches Bauen bestätigt: Als erstes Gewerbeensemble der Schweiz erreicht der Forster Campus das Gold-Level.
Duofix-Vorwandsysteme und Mapress-Leitungen: Prüfstelle bestätigt LEED-Gold-Konformität
Im Vorfeld der Zertifizierung hatten die am Projekt beteiligten Gewerke detaillierte Informationen zu den vorgesehenen Materialien einzureichen. So auch Die Klimamacher AG aus Arbon TG, die als Spezialistin für Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär mit den Sanitäraufgaben in diesem Projekt betraut wurde.
«Wir haben von Geberit Umweltproduktdeklarationen für die von uns geplanten Duofix-Vorwandsysteme sowie die Mapress-Rohre und -Formteile erhalten. Anhand dieser Deklarationen mussten wir die für die LEED-Zertifizierung erforderlichen Informationen bei einer Prüfstelle einreichen», sagt Projektleiter Mevludin Ademi.
Zu den verlangten Informationen gehörten unter anderem Angaben zum Hersteller und zu dessen Entfernung zur Baustelle, Informationen zu den eingesetzten Rohstoffen, deren Herstellungsort und ihrem Recyclinganteil. Die Duofix-Vorwandsysteme sowie die Mapress-Leitungen zeichnen sich durch einen hohen Recyclinganteil von jeweils 22% aus. Die Prüfstelle bestätigte die LEED-Gold-Konformität dieser Produkte. Damit war der Weg frei für die Montage auf dem Forster Campus.
Knapp 3.5 km Mapress-Edelstahlrohre für Klima, Druckluft und Wasser
Die Mapress-Rohre stellen die Kalt- und die Warmwasserversorgung in allen Neubauten sowie die Druckluftversorgung der Maschinen in der Produktionshalle und im Technologiezentrum sicher. Auch die Feuerlöschkästen, die über ein eigenes Ringsystem verfügen, werden mit diesem Rohrtyp mit Wasser versorgt. Mapress-Edelstahlrohre sind leistungsfähig, korrosionsbeständig und laut Mevludin Ademi stabiler als Drei-Komponenten-Rohre oder Metallverbundrohre. «Die schnelle Montage sowie die vergleichsweise geringe Anzahl notwendiger Rohrschellen sprachen ebenfalls für die Mapress-Rohre», sagt der Fachmann. Für den Forster Campus setzten Die Klimamacher 3’414 m Mapress-Edelstahlrohre in unterschiedlichen Dimensionen und 8’059 Formteile ein. Sie verlegten die Rohre an den Decken und als Steigleitungen und dämmten sie diffusionsdicht.
Duofix-Vorwandsysteme: Rasch und ohne Fremdhilfe montiert
Die 25 verbauten Geberit Duofix-Vorwandsysteme weisen neben dem hohen Recyclinganteil weitere wichtige Vorzüge aus: «Die Elemente können von unseren Sanitärinstallateuren rasch und selbstständig zu kompletten tragenden Systemwänden montiert werden», sagt Mevludin Ademi. Dabei biete das System schallschutztechnische Vorteile, da keine direkte Anbindung an die rückseitige Wand erfolge.
Dachentwässerung mit Geberit Pluvia
Das Regenwasser wird auf dem Campus-Areal nicht einfach in die Kanalisation geleitet, sondern für die Toilettenspülung und die Gartenbewässerung verwendet. Gesammelt wird es mit dem Dachentwässerungssystem Geberit Pluvia. Anschliessend fliesst es durch PE-Rohre in einen Tank, von dem aus es via Mapress-Edelstahlrohre in die Spülkästen der Toilettenanlagen gelangt resp. zu den Anschlüssen der Gartenbewässerung.
Horizontale Verlegung der Pluvia-Leitungen führt zu effizienter Raumnutzung
Beim Unterdrucksystem Pluvia füllen sich die Leitungsrohre dank Vakuum bei starkem Regen vollständig mit Wasser, sodass mehr Wasser abgeführt werden kann. «Im Gegensatz zu einem konventionellen Dachentwässerungssystem muss Geberit Pluvia horizontal montiert werden», sagt Mevludin Ademi. Das bedeute eine effizientere Raumnutzung und mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Gebäudeplanung. Auch die Montage sei wegen der kleineren Rohrdimensionen einfacher. Jedoch sind – anders als bei einer konventionellen Leitung – spezielle Montageschienen und Tragschalen sowie Rohrschellen nötig. Wichtig sei vor allem, dass die Leitungen exakt horizontal und starr verlegt werden. «Die Rohre dürfen keinerlei Gefälle aufweisen und nicht vibrieren, wenn das Wasser durchläuft. Sonst ist kein Vakuum möglich und das System funktioniert nicht.»
Silent-db20-Rohre gewährleisten Schallschutz
Debrunner Acifer konnte im Auftrag von Die Klimamacher weitere Produkte für den Forster Campus liefern. Um das Regenwasser und das Schmutzwasser abzuführen, wurden PE-Rohre in Böden und Decken eingelegt. «Wichtig war eine gerade Führung des Fallstrangs, damit sich keine schalltechnischen Probleme ergeben», so Mevludin Ademi. Um den Schallschutz zu gewährleisten bzw. die entsprechenden Normen einzuhalten, waren weitere Massnahmen nötig: So kamen in schallempfindlichen Räumen Silent-db20-Rohre und im Bürogebäude zusätzlich Schalldämmmatten zum Einsatz.
Einweihung des Campus zum 150-Jahr-Jubiläum von Forster Profilsysteme
Die Büro-Mitarbeitenden konnten ihre Arbeitsplätze bereits an den neuen Firmensitz verlegen. Bis Mitte 2024 – rechtzeitig zum 150-Jahr-Jubiläum – will die Forster Profilsysteme AG auch die Produktion auf dem Forster Campus in Betrieb nehmen. 140 Angestellte, die zuvor auf zwei Standorte in Arbon TG verteilt waren, werden dann am neuen Standort tätig sein.
Lieferauszug Debrunner Acifer
| LEED «LEED» heisst «Leadership in Energy and Environmental Design» und ist eine Zertifizierung für ökologisches Bauen. Das aus den USA stammende Label hat sich zum international bekanntesten Gütesiegel für nachhaltige Bauten entwickelt. Es bewertet Immobilien nach einem Punktesystem. Je nach Gesamtpunktzahl erhalten die Gebäude die Auszeichnung «Certificate», «Silver», «Gold» oder «Platinum». Zu den Beurteilungskriterien gehören: Lage und Verkehr, nachhaltiger Standort, Wassereffizienz, Energie und Atmosphäre, Materialien und Ressourcen, Innenraumqualität und Komfort, Innovation und regionale Priorität. Mit LEED lassen sich sowohl Neubau- als auch Sanierungsprojekte sowie unterschiedliche Gebäudetypen beurteilen. |
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| INTERVIEW |
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Mevludin Ademi, Projektleiter, Die Klimamacher AG
Welche Herausforderungen gab es beim Forster Campus für Sie zu bewältigen?
Aufgrund der Gebäudehöhe von 12 m mussten wir ein besonderes Augenmerk auf die Arbeitssicherheit legen. Wir nutzten eine Hebebühne, die mit 2.5 m × 6.0 m breiter war als üblich. Sie bot nicht nur Stabilität und Sicherheit, sondern aufgrund ihrer Grösse auch einen gewissen Komfort. Eine Herausforderung stellte zudem die diffusionsdichte Dämmung der Leitungen dar. Diese war nötig, weil die Leitungen – besonders im Winter – schwitzen, wenn das kalte Dachwasser durch die geheizten Räume im Gebäudeinneren läuft. Zudem mussten wir für Heizung, Sanitär und Kälte eine besondere Schienenkonstruktion montieren, die von einem Spezialisten geliefert wurde.
Was bedeutete der Auftrag für Ihr Unternehmen?
Der Forster Campus ist für uns eine Referenz mit besonderem Prestige. Ein solches Industrieprojekt ist komplex und stellt eine Herausforderung dar, wie wir sie nicht jeden Tag antreffen. Besonders spannend war für uns die Installation des Geberit Pluvia Systems, weil es nur in der Industrie zum Einsatz kommt.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Auf unsere Mitarbeiter – sie haben alle eine Topleistung erbracht.
Welche Erfahrungen nehmen Sie aus dem Projekt mit?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Projektverlauf und dem Resultat unserer Arbeit. Es gab glücklicherweise keine Unfälle. Und die Planung sowie die Koordination mit den Verantwortlichen für andere Gewerke wie Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro und Sprinkleranlage funktionierten ebenso einwandfrei wie die Zusammenarbeit auf der Baustelle.
Was für Material beziehen Sie hauptsächlich von Debrunner Acifer?
Ich arbeite seit acht Jahren regelmässig mit Debrunner Acifer zusammen und beziehe aktuell vor allem Sanitärmaterial. Dazu gehören Mapress- und FlowFit-Rohre, Ablaufrohre, die Vorwandsysteme GIS oder Duofix, Geberit Pluvia sowie Werkzeuge.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit?
Unsere Projektleiter geniessen bei Debrunner Acifer gute Konditionen – das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Lieferungen erfolgen zuverlässig. Wenn wir am Morgen bis 9 Uhr bestellen, werden die Produkte am Nachmittag auf die Baustelle geliefert. Ist ein Produkt nicht an Lager, ist es am nächsten Tag lieferbar. Das sind ausgezeichnete Leistungen! Ausserdem sind die Mitarbeitenden von Debrunner Acifer freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit, und auch der E-Shop funktioniert einwandfrei. Nicht zu verachten sind die Grillpartys für Monteure.
Wo kann sich Debrunner Acifer Ihrer Meinung nach weiterentwickeln?
Das Unternehmen soll so weitermachen wie bisher – es ist gut aufgestellt, und ich bin zufrieden. Einen Wunsch habe ich aber doch: Das Angebot im Druckluftbereich könnte erweitert werden.
