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Befestigungstechnik
Holzbau

Schraubenpressverklebung

Ein stabiles System für den Holzbau, das Sorgfalt verlangt

Schraubenpressverklebung Mirapur Holzleim

Die Schraubenpressverklebung ist eine Methode zum Herstellen tragfähiger, geklebter Verbindungen im Holzbau. Das System verlangt sowohl bei der Planung wie auch der Herstellung grosse Sorgfalt. Wichtige Elemente sind unter anderem der Klebstoff und die Schrauben. Wir bieten Ihnen ein breites Sortiment und passende Tipps.

Schraubenpressverklebungen sind im Holzbau eine verbreitete und wichtige Methode. Das System verbindet Verschraubung mit Verleimungen und sorgt für äusserst tragfähige Verbindungen. Der Klebstoff überträgt bei verleimten Holzverbundquerschnitten Schubkräfte zwischen den Querschnittsteilen. Grosse Sorgfalt ist bei der Schraubenpressverklebung in allen Phasen der Planung und Herstellung zentral. Darum müssen beim Klebstoff, den Schrauben, dem Ausgangsmaterial oder dem Pressdruck einige Punkte beachtet werden.

Holzleim Mirapur

Flexible und wärmebeständige Klebstoffe

Für die Schraubenpressverklebung braucht es fugenfüllende 1-Komponenten-Polyurethankleber, die auf die Rippen/Gurten appliziert werden. Die kontrollierte Klebstoffmenge beträgt rund 250 g pro m2. Bitte beachten Sie, dass sich nicht jeder Klebstoff für die Schraubenpressverklebung eignet. Darum müssen die verwendeten Produkte vom Hersteller freigegeben werden.

Mit Mirapur 9110, 9130 und 9160 führen wir flexible Verklebungen im Sortiment. Die Klebstoffe sind emissionsarm (EMICODE EC1) sowie wasser- und wärmebeständig (bis 135 °C). Sie sind zudem pastös, standfest und fugenüberbrückend. Die Offenzeiten der Produkte liegen bei 10, 30 und 60 min, wodurch für verschiedenste Prozesse eine Lösung geboten wird. Die Presszeit liegt zwischen 45 und 180 min. Die Weiterverarbeitung ist nach 120 min möglich. Auf Anfrage liefern wir auch andere Gebindegrössen oder Klebstoffe für spezielle Hölzer.

Senkkopf Pressverleimschrauben

Nur selbstbohrende Holzschrauben verwenden

Für die Schraubenpressverklebung können nur selbstbohrende Holzschrauben mit Senkkopf und Schaft sowie einem Durchmesser von mehr als 4 mm verwendet werden. Der Schaft muss dabei mindestens gleich lang sein wie die Plattenstärke, da kein Gewindeteil in der zu verklebenden Platte sein darf. Das Gewinde selbst muss mindestens 40 mm betragen und länger sein als die Plattendicke.

Für diese Anforderungen bieten wir verschiedene gegurtete Holzschrauben an: Senkkopf-Pressverleimschrauben magaziniert, Stahl blau verzinkt, 4.5 x 70 mm TX25, Klemmlänge für 27 mm Dicke Platten und mit Unterkopffräsrippen – für ein exaktes Versenken der Schraubenköpfe. Der Reibschaft und die Schabnut sorgen zudem für einen schnellen Anbiss der Schraube.

Der Magazinschrauber 2500 RPM ermöglich Ihnen in diesem Bereich ein ergonomisches Arbeiten. Da das Gerät mit einem Gurtsystem ausgerüstet ist, lassen sich damit die Schrauben rationell eindrehen. So können sie die Maschine als kurze Version oder mit Verlängerung verwenden und beim Verschrauben aufrecht stehen.

Senkkopf Pressverleimschrauben

Saubere und glatte Oberflächen

Für eine optimale Schraubpressklebung braucht es glatte (gehobelt oder geschliffen), schmutz- und staubfreie sowie ebene Oberflächen mit einer maximalen Plattenstärke von 50 mm. Bevor der Klebstoff aufgetragen wird, muss die Masshaltigkeit der zu verklebenden Oberflächen geprüft werden. Geeignete Materialien sind Brettschichtholz (BSH), verklebtes Vollholz (mind. C24, gehobelt), Furnierschichtholz, Massivholzplatten, Dreischichtplatten und Grobspanplatten OSB (geschliffen oder Platten mit entsprechender Zulassung).

Die zu verklebenden Teile dürfen eine maximale Holzfeuchte von 15 Prozent aufweisen. Auch auf die Temperatur ist zu achten: Bauteile und Klebstoff müssen zwischen 18 und 20, der Arbeitsraum mindestens 20 °C warm sein. Da für das Gelingen der Schraubpressverklebung die äusseren Umstände wichtig sind, empfiehlt es sich, ausschliesslich in der Werkstatt unter beeinflussbaren Bedingungen zu arbeiten.

Zeitmanagement und Druck müssen passen

Für eine gute Verleimung spielen die Fugen eine zentrale Rolle: je satter die Fuge, umso besser die Festigkeit. Darum sind Masshaltigkeit der Fügeteile und ein ausreichender Pressdruck wichtig für eine gute Verleimung. Die Einhaltung der Verarbeitungszeit (offene Zeit) ist zentral für die Schraubenpressverklebung. Die Bauteile dürfen während der Aushärtung nicht bewegt werden. Die Endfestigkeit des Klebstoffs wird nach etwa 24 h erreicht.

Für ein optimales Ergebnis ist zudem auch der Pressdruck zwischen den Elementen wichtig. Dieser muss so hoch sein, dass ein dünner - möglichst unter 0.1 mm (nach Norm ≤ 0.3 mm) – und vollflächiger Klebstofffilm erzeugt wird. Für den Elementbau gibt es praktische Pressen auf dem Markt, die jedoch oftmals nicht genügend Pressdruck bieten. Schraubpressungen sind daher eine gute Alternative, da diese einen individuell auf das Element angepassten Pressdruck erzeugen. Ein Fixieren der Elemente ist keine Lösung, da beim blossen Fixieren kein Pressdruck erzeugt wird (z.B. beim Setzen von Nägeln oder Wellennägeln).

Symmetrische Anordnung der Verbindungsmittel

Die Verbindungsmittel werden symmetrisch über die Klebefläche verteilt. Bei mehreren Lagen sind die Verbindungsmittel versetzt anzuordnen. Folgende Schraubenabstände müssen eingehalten werden:

Breite Rippe/Gurt mm 40 60 80 100 120 160 200 240
Schraubenabstand mm 150 150 150 150 125 2 x 150 2 x 150 2 x 125


Ab einer Breite von 160 mm braucht es 2 Reihen Schrauben mit einer versetzen Anordnung von e ≥ 25 mm. Der Randabstand zu Balken- oder Plattenende beträgt maximal 60 mm.

Verklebungsprotokoll Download (PDF, 88,4 kB)

Klebefuge und Verbindung visuell kontrollieren

Nach Abschluss des Prozesses ist der prüfende Blick gefragt: Klebefuge und Verbindung der Schraubenpressverklebung werden visuell kontrolliert. Abstände und Anzahl der Schraubverbindungen sind ebenfalls zu prüfen, der mittlere Klebstoffverbrauch lässts sich über die eingesetzte Menge berechnen. Die Klebefugendicke darf nicht grösser sein als 0,3 mm. Aus der laufenden Produktion werden mindestens zwei Probekörper erstellt. Die Bauteile sind nach dem Aushärten zu trennen und die Klebefuge auf Holzfaserbelag zu untersuchen. Das Ergebnis und der Prozess müssen im Verklebungsprotokoll eingetragen werden.

Ihre Vorteile im Überblick:

  • äusserst tragfähige Verbindungen für den Holzbau
  • Verbindung von Verschraubung und Verleimung
  • flexible, emissionsarme Klebstoffe
  • breites Sortiment an Schrauben und Klebstoffen
  • sichere Kontrolle des Ergebnisses