Neuer Reifungskeller für die Seiler Käserei AG

Eine neue Abteilung, ein Roboter und 80’000 Käselaibe

Der neue Reifungskeller misst 54 × 23 × 11 m und verfügt über eine 150-kW-Solaranlage auf dem Flachdach. Im Erdboden trägt eine bis 34 m tiefe Pfahlfundation ein 60 cm starkes Betonfundament. Die Lagerkapazität des Reifungskellers liegt bei zweimal 40'000 Käselaiben, jedoch ist vorerst nur die Hälfte des Fassungsvermögens ausgebaut.

In der neuen Abteilung «Affinage Käserei» im Inneren des stattlichen Gebäudes wird der Käse veredelt. Die Seiler Käserei AG produziert durchschnittlich rund 1000 Käselaibe pro Tag. Für das Schmieren der Laibe ist ein Roboter im Einsatz, der täglich bis zu 15’000 Käselaibe schafft. Die Temperatur im Reifungskeller beträgt etwa 12 °C bei 92% Luftfeuchtigkeit.

Vorbewittertes Titanzinkblech schützt gegen Wettereinflüsse

Die von Rotz Gebäudehülle Plus AG hat die Fassadenbleche mit Winkelfalz am neuen Reifungskeller montiert. 13,5 t VMZINC-Bleche PIGMENTO® hat die Gebäudehüllenspezialistin verarbeitet. Das bordeauxrote Titanzinkblech schützt nicht nur optimal gegen Wettereinflüsse – dank der Vorbewitterung wird es sich optisch auch kaum noch verändern.

Die Vorbehandlung hat zusätzlich architektonisch wertvolle Effekte: Die Struktur der Walzrichtung ist sichtbar und das Blech hat keine deckende Farbbeschichtung. Zusammen ergibt das eine edle Oberfläche, die mit ihrem roten Farbton das Produktionsgebäude aus beigen Backsteinen harmonisch ergänzt.

1 mm dicke Zinkbleche gegen Verwerfungen

Die gestalterische Geschosshöhe beträgt 2,58 m, das oberste Band ist ein wenig schmaler. Die vier Bänder sind von unten nach oben mit 8-cm-Auskragungen versetzt, was die Fassade belebt. Die Bleche sind in einer speziellen Dicke produziert worden. «Um Verwerfungen vorzubeugen, haben wir, wie bei Fassadenbekleidungen üblich, 1 mm dicke Zinkbleche eingesetzt», sagt Stefan von Rotz, Geschäftsführer und Inhaber der von Rotz Gebäudehülle Plus AG. «Die zusätzlichen 0,3 mm Materialstärke verglichen mit Standardblechen stabilisieren die Fassadenbleche gegenüber der Sonneneinstrahlung.»

Achsmasse sichern die Fassadensymmetrie

Die Achsmasse reichen von 300 bis 600 mm und sichern die Symmetrie der Fassade.

Die Bezugsachsen seien bei diesem Objekt besonders wichtig, sagt Stefan von Rotz. «Denn die Zierelemente – wie beispielsweise die leicht abgesetzten Blindrondellen als gestalterische Ergänzung zu den Notüberläufen – sind auf diese Achsen ausgelegt.» Ein weiteres Zierelement im obersten Band sind die nach unten abgerundeten Bleche.

Plan gestreckte Fassadenbleche in speziellem Tafelformat

Bereits in der Planungsphase hat die von Rotz Gebäudehülle Plus AG eng mit der Fassadenblech-Lieferantin VMZINC Schweiz zusammengearbeitet. Für die Vorprojektierung und die gestalterischen Elemente ist ein Fassadenplaner beigezogen worden. «Wir haben die plan gestreckten Fassadenbleche in zwei speziellen Tafelformaten produziert, um möglichst wenig Verschnitt zu generieren», sagt Roger Berner, Technischer Berater bei VMZINC Schweiz.

Wegen der grossen Menge von 13,5 t erfolgte die Lieferung der Fassadenbleche direkt von VMZINC Schweiz zur von Rotz Gebäudehülle Plus AG nach Kerns, welche die Bleche für die Baustelle vorbereitete. Am 1. Oktober 2022 wurde der neue Reifungskeller im Rahmen eines Tags der offenen Tür eingeweiht.

«Keine konventionelle Industriefassade»

Stefan von Rotz, Geschäftsführer und Inhaber, von Rotz Gebäudehülle Plus AG

Was bedeutet dieses Projekt für Sie und Ihr Unternehmen?

Die 13,5 t Fassadenbleche sind die grösste Menge Blech, die wir bisher an einem einzigen Objekt verarbeitet haben. Hinzu kommt, dass der Reifungskeller mit Zierelementen, wie Auskragungen, Blindrondellen, abgerundeten Blechen oder auch Winkelfalz keine 0815-Fassade hat, was die Arbeit spannend macht. Wir haben viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt und sind stolz auf das Resultat.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf des Projekts?

Der Fassadenplaner hat uns in der Vorprojektierung und bei den gestalterischen Elementen massgeblich unterstützt. Darüber hinaus hat die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hervorragend geklappt. Ich bin deshalb sehr zufrieden mit dem Projektverlauf.

Worauf haben Sie besonders Wert gelegt, damit die echte Fassade in Einteilung und Optik der geplanten entspricht?

Für den Reifungskeller haben wir intensiver mit Fassadenbauer, Architekt und VMZINC Schweiz zusammengearbeitet als bei anderen Projekten. Wir haben uns viele Gedanken über die Achsenbildung gemacht. Die Fassade ist denn auch drei- bis viermal umgeplant worden, vor allem wegen der Achsen und der davon abhängigen gestalterischen Elemente. Es ist schön, dass sich die Bauherrschaft für eine besondere anstelle einer konventionellen Industriefassade entschieden hat. Um die Symmetrie der Fassade zu sichern, haben wir die Achsmasse vor Beginn der Fassadenarbeiten akribisch ausgemessen und während der Arbeiten immer wieder kontrolliert.

«Marktorientierter Handelspartner»

Roger Berner, Technischer Berater, VM Building Solutions Deutschland GmbH

Für dieses Projekt hat VMZINC Schweiz direkt mit der von Rotz Gebäudehülle Plus AG geplant. Worüber haben Sie diskutiert?

Den Winkelfalz bzw. den Falzverlust wie auch die Materialstärke haben wir intensiv besprochen. Hinzu kamen natürlich Materialmuster. Weitere Punkte waren die Materialoberfläche, die Produktion und die Materialliste.

Weshalb hat VMZINC Schweiz als Herstellerin die Fassadenbleche direkt geliefert?

Bei 13,5 t ist es ökologisch und wirtschaftlich sinnvoller, die Bleche direkt zu liefern und nicht bei unserem Handelspartner Debrunner Acifer zwischenzulagern. Wir pflegen eine gute und intensive Zusammenarbeit mit Debrunner Acifer, sodass Direktlieferungen für beide Seiten kein Problem sind.

Wie lange arbeiten Sie schon mit Debrunner Acifer zusammen?

Die Zusammenarbeit währt bereits über 30 Jahre. Debrunner Acifer ist ein zuverlässiger und kompetenter Handelspartner, der marktorientiert agiert. Das heisst, Debrunner Acifer hat viel und sinnvolles Lagermaterial und kann deshalb bei Bedarf rasch liefern. Der Aussendienst ist personell gut aufgestellt und bei Problemen als Ansprechperson – ob beim Kunden oder beim Lieferanten – vor Ort, um eine Lösung zu finden.