Für die Erweiterung der Passagierflächen am Flughafen Zürich ist eine temporäre Baugrubensicherung mit Rühlwandträgern notwendig. Dafür lieferte die Debrunner Acifer AG 270 t Stahlträger. Als logistische Sonderleistungen hatte sie für die Lieferungen zwei Zeitfenster zu beachten und zwei Lieferungen pro Tag zu erbringen. Ferner musste Debrunner Acifer auf zwei genaue Uhrzeiten hin liefern und eine vordefinierte LKW-Ladereihenfolge berücksichtigen.
Die Flughafen Zürich AG startete Anfang 2020 die Perimeterfreilegung für das Projekt «Erweiterung landseitige Passagierflächen», das voraussichtlich 2027 fertiggestellt sein wird. Zum einen entsteht in den kommenden Jahren mit der «Foodhall» ein neuer Gastronomiebereich im Erdgeschoss, zum anderen vergrössert das Bauprojekt die unterirdische Verbindung zwischen dem Terminal 1 und dem Circle. Die Erweiterung erlaubt nicht nur räumlich grosszügigere Verbindungswege als zuvor, sondern auch zusätzliche Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt gelingt der Flughafen Zürich AG mit dem zweistöckigen Untergeschoss – einem Geschoss für Retail und dem darunter liegenden für die Logistik – die Entflechtung der Personen- und der Warenströme.
SBB-Tunnel innerhalb der Baugrube
Mit der Gesamtplanung des Projekts ist ein Generalplanerteam unter der Leitung der Dürig AG beauftragt worden. Die per Frühjahr 2023 umgesetzten Massnahmen der Perimeterfreilegung und Vorarbeiten hat die Ingenieurgemeinschaft PB Airport und c/o F. Preisig AG in enger Zusammenarbeit mit der MWV Bauingenieure AG aus dem Generalplanerteam projektiert und begleitet. Der Baugrubensicherung musste man besonderes Augenmerk schenken: Innerhalb der Baugrube verläuft der SBB-Tunnel.
Vier Rühlwände mit Stahlträgern sichern Baugrube
Der SBB-Tunnel wurde seinerzeit im Tagbau als Kasten erstellt. «Das im Rahmen der Erweiterung der landseitigen Passagierflächen entstehende zweistöckige Untergeschoss wird den freigelegten SBB-Tunnel umschliessen», sagt Michael Wiedemeier, Projektleiter bei der Wetter Gruppe. Da der seitlich stützende Gebäudeteil aber vor dem eigentlichen Gesamtaushub errichtet werden muss, ist für den Bau dieses Stützbauwerks eine temporäre Grubensicherung mit vier Rühlwänden notwendig.
Erst nach der Erstellung dieses Stützbauwerks können die temporären Baugrubensicherungen rückgebaut und der Endaushubzustand in Angriff genommen werden. Für den temporären Bauzustand hat die Wetter Gruppe 270 t Stahlträger von 16 bis 22 m Länge bei Debrunner Acifer bestellt.
Auf Mass abgelängte Stahlträger für 1875 m2 Rühlwände
Auf der Baustelle bereitete ein Bohrgerät Grossbohrpfähle bis zu 1 m Durchmesser für die von Debrunner Acifer auf Mass abgelängten Stahlträger vor. Nach dem Setzen der Stahlträger erfolgte teilweise eine Ausbetonierung der Bohrungen. Mit der Abtiefung werden später die Öffnungen zwischen den freigelegten Trägern oben mit Holzbohlen und unten mit Spritzbeton ausgefacht. Die vier in V-Form angeordneten Rühlwände haben insgesamt eine Länge von 125 m und sind nach Beendigung des Aushubs ca. 15 m hoch. Mit einer Fläche von 1875 m2 festigen sie das Erdreich der Grube für die Abstützung des SBB-Tunnels während der weiteren Bauarbeiten.
Fünfzehn LKW-Ladungen Stahlträger innert acht Tagen
Das Gewicht und die Länge der Stahlträger stellten eine logistische Herausforderung dar. Der schwerste und längste aller Stahlträger wog 5,3 t bei einer Länge von 22 m. Mit einem Stapler liessen sich die Träger auf der Baustelle daher nicht abladen. «Wir benötigten einen Pneukran», sagt Michael Wiedemeier. Um die Kosten für den Kran tief zu halten, stand jener nur während zweier Zeitfenster von fünf bzw. drei Tagen auf der Baustelle zum Abladen der Stahlträger bereit. Für Debrunner Acifer bedeutete das logistische Höchstleistungen innert kürzester Zeit: Während des ersten Zeitfensters von fünf Tagen trafen neun LKW-Ladungen mit 155 t Stahlträgern ein, während des zweiten Fensters waren es 115 t Träger in sechs Lieferungen innert drei Tagen.
Zwei Lieferungen täglich statt einer
Die beiden fixen Zeitfenster strafften das Lieferprogramm: Die Wetter Gruppe wünschte sich eine zweite Lieferung pro Tag statt der von Debrunner Acifer üblicherweise ausgeführten einen. «Nur mit einer einzigen Lieferung am Tag hätten die beiden Kranzeitfenster nicht ausgereicht, bis alle Träger auf der Baustelle gewesen wären», sagt Michael Wiedemeier. Debrunner Acifer ging auf den speziellen Kundenwunsch ein und organisierte für jedes der beiden Zeitfenster eine zweite Lieferung am gleichen Tag. Für sämtliche Lieferungen war ein flotteneigener ausziehbarer LKW im Einsatz.
Pünktlich auf zwei Uhrzeiten hin geliefert
Da vor Ort sowohl der Kran als auch die Bauarbeiter für das Abladen der Träger verfügbar sein mussten, hatten die Lieferungen auf Wunsch der Wetter Gruppe pünktlich auf 6.30 bzw. 8 Uhr und auf 14 Uhr zu erfolgen.
Um die verlangten Lieferzeiten einzuhalten, startete der Chauffeur von Debrunner Acifer frühmorgens im Zentrallager Birsfelden BL mit der ersten Ladung, fuhr nach Kloten und leer zurück nach Birsfelden, um von dort aus erneut nach Kloten zu fahren für die 14-Uhr-Lieferung – an jedem der acht Liefertage.
Vordefinierte Ladereihenfolge erspart Umschichtung auf Baustelle
Debrunner Acifer musste die Stahlträger entsprechend ihrer Verwendung beschriften und sie in umgekehrter Reihenfolge zu ihrem späteren Einsatzzeitpunkt auf den LKW laden. Das erforderte eine verlässliche interne Koordination. «Dank der vordefinierten Ladereihenfolge blieb uns das Umschichten auf der Baustelle erspart», sagt Michael Wiedemeier. Er zeigt sich zufrieden: «Von der Planung der Lieferungen über deren Umsetzung bis zur Einhaltung der Lieferzeiten hat alles bestens geklappt. Die Zuverlässigkeit von Debrunner Acifer verhinderte nicht nur Leerzeiten auf der Baustelle und damit unnötige Kosten, sondern ermöglichte auch effiziente Abläufe. Wir waren dankbar für diese logistischen Sonderleistungen.»
Lieferauszug Debrunner Acifer
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Michael Wiedemeier, Projektleiter, Wetter Gruppe
Die Rühlwände sind zeitlich beschränkt im Einsatz. Was passiert mit den Stahlträgern, nachdem die Wand rückgebaut worden ist?
Für sämtliche temporären Massnahmen gibt es entsprechende Rückbaupläne, sodass alle Rohstoffe und Materialien dem Recyclingprozess zugeführt werden können.
Welche Anarbeitungsdienstleistungen von Debrunner Acifer haben Sie genutzt?
Debrunner Acifer hat die Stahlträger auf die gewünschten Längen zugesägt. Da Debrunner Acifer als unser Lieferant diese Vorleistung übernahm, konnten wir uns den Einbezug einer Drittpartei sparen.
Welchen Herausforderungen standen Sie bei diesem Projekt gegenüber?
Es gab keine Herausforderungen, da die Zusammenarbeit mit Debrunner Acifer unkompliziert und reibungslos verlief. Es begann mit der Offertanfrage, es folgten die Bestellung und die logistische Planung und es endete mit der letzten der termingerechten Lieferungen auf die Baustelle.
Weshalb arbeiten Sie mit Debrunner Acifer zusammen?
Debrunner Acifer führt in den Bereichen Stahlträger, Stabstähle und Bleche aus Stahl ein umfangreiches Lagerprogramm zu marktgerechten Preisen und garantiert kurze Lieferzeiten. Darüber hinaus profitieren wir nun schon über 20 Jahre von der Beratung der hilfsbereiten, kompetenten Sachbearbeiter.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit?
Uns überzeugen die schnellen Reaktionszeiten der Sachbearbeiter sowie die kurzfristigen Liefermöglichkeiten.
