Um unseren ökologischen Fussabdruck zu minimieren, verfolgen wir eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. Ihr zufolge investieren wir in eine umweltfreundliche Logistiklösung, die den Schienen- und den Strassenverkehr kombiniert. Mit unseren neuen Wechselpritschen sparen wir täglich 1'000 LKW-Kilometer und senken die heutigen CO2-Emissionen deutlich.
Als Unternehmen sehen wir es als unsere Verantwortung, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch zu handeln. Schon heute treffen beispielsweise jährlich über 40'000 t Stahl ab Werk mit der Bahn bei uns ein. Nun integrieren wir die Bahn noch intensiver in unsere Lieferkette, indem wir Wechselpritschen für die Lieferungen an unsere Kundschaft einsetzen.
Von der Strasse auf die Schiene
Das neue nachhaltige Logistiksystem kombiniert Schienen- und Strassenverkehr. Möglich machen dies 48 neue Wechselpritschen, in denen die kommissionierten Stahl- und Metall-Produkte während der Nacht per Bahn transportiert werden. Von unserem Zentrallager Birsfelden gelangt die Ware zu Umladestationen in der Ostschweiz und der Westschweiz. Dort übernimmt einer der zehn neuen LKWs mit Ladekran, in die wir investiert haben, die Wechselpritschen und startet zu seiner Liefertour. Die Pritschen können Stabmaterialien, Profile, Rohre und Bleche bis zu einer Länge von 7.2 m aufnehmen. Material mit grösseren Abmessungen liefern wir auch in Zukunft mit unseren bekannten LKWs.
Neue Wege in der Logistik, gewohnter Service für unsere Kundschaft
Für unsere Kundinnen und Kunden ändert sich nichts – es entstehen keine Mehrkosten bei gleichem Service. Dank des gut ausgebauten Netzes von SBB Cargo beliefern wir weiterhin sämtliche Regionen in der Schweiz innert 24 bis 48 Stunden. Wir steigern die Liefersicherheit, indem wir den Nachtsprung zwischen 20 Uhr und 5.30 Uhr nutzen und so die Staus auf den Hauptverkehrsachsen umgehen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass das benötigte Material ab 6.30 Uhr in der Umladestation der jeweiligen Region verfügbar ist.
1'000 LKW-Kilometer pro Tag durch Bahn ersetzt
Dank der Wechselpritschen wandeln wir pro Tag 1'000 LKW-Kilometer in Bahn-Kilometer um. Dadurch reduzieren wir die CO2-Emissionen markant und minimieren in der Folge den heutigen ökologischen Fussabdruck. Mit neuen LKWs zur Ergänzung unserer eigenen bestehenden Fahrzeugflotte, den neuen Wechselpritschen, neuen Kranen zum Beladen der Pritschen und der Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene investieren wir einen mehrstelligen Millionenbetrag in eine grünere Zukunft im Transportwesen. Damit gestalten wir unsere Wertschöpfungskette nachhaltiger – wie auch die unserer Kundschaft.
Klares Bekenntnis zur Umwelt
Die ersten Wechselpritschen sind bereits im Einsatz. Bis Ende Februar 2025 werden wir unsere Logistik umgestellt haben. Der neue Logistikansatz und die Grossinvestition bedeuten einen grossen Schritt bei der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Die Debrunner Acifer AG und damit die Debrunner Koenig Gruppe beweisen mit dem kombinierten Schienen- und Strassenverkehr verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Handeln im Hinblick auf die Umwelt.
Interview |
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Im November 2024 haben Heiko Zimmermann und seine Mitarbeitenden die erste unserer 48 neuen unternehmenseigenen Wechselpritschen beladen. Das war der Startschuss für den kombinierten Verkehr auf Schiene und Strasse. Was bedeutet das neue Logistikkonzept im Hinblick auf unseren Leitsatz «Safety 1st»?
Heiko Zimmermann, Teamleiter Lager am Standort Frenkendorf BL von Debrunner Acifer
Worauf ist sicherheitstechnisch besonders zu achten bei der Arbeit mit Wechselpritschen?
Grundsätzlich gelten die gleichen Regeln wie für das Beladen eines LKWs. So ist die persönliche Schutzausrüstung zwingend zu tragen und die Mitarbeitenden haben nach den geltenden Vorschriften zu handeln. Der Chauffeur, der den Kranführer beim Beladen der Pritsche zu Reihenfolge und Position der Ware anweist, muss klar und deutlich kommunizieren. Auch das sichere Anschlagen der Ware mithilfe der Rungen und das zentimetergenaue Platzieren der Ware sind essenziell. Spanngurten mit ausreichend Zugkraft verhindern, dass die Ladung verrutscht.
Ein LKW fährt durchschnittlich 80 km/h, ein Zug in der Schweiz 100 km/h. Worin besteht der Unterschied zwischen dem Beladen von LKWs und dem Beladen von Wechselpritschen?
Ein wichtiger Unterschied liegt in der Gewichtsverteilung. Während der Ladeschwerpunkt beim LKW bei den hinteren Achsen angestrebt wird, ist er bei den Pritschen mittig orientiert.
Warum?
Für das Umladen vom LKW auf die Bahn und umgekehrt fasst der Kran die Pritsche in der Mitte und hebt sie hoch. Liegt der Schwerpunkt zu weit rechts oder links, «kippt» die Pritsche beim Hochheben. Dann hiesse es: neu laden. Diese Situation ist natürlich zu vermeiden. Ein weiterer Unterschied ist die zusätzliche Kreuzverzurrung mittels Spanngurten: Auf dem LKW reicht die Quer- oder die Längsverzurrung. Für die Kreuzverzurrung hatten wir Verantwortliche von den SBB vor Ort, die unsere Mitarbeitenden instruierten.
Wer definiert die Ladereihenfolge, damit die Mittigkeit des Schwerpunkts gegeben ist?
Der Chauffeur – er erhält von der Spedition die Ladeliste, wo Tonnagen, Anzahl, Längen, Breiten usw. der Produkte vermerkt sind. Auf der Liste vermerkt der Chauffeur die Reihenfolge, in welcher er die Kunden anfahren wird. Eine Pritsche bedeutet plusminus zehn bis zwölf Kunden. Diese Zahl hängt jedoch von der Bestellmenge ab.
Fasst eine Wechselpritsche gleich viel Ware wie ein LKW?
Nein, nur die Hälfte. In Zahlen heisst das: Ein 40-t-LKW kann 25 t laden, eine Pritsche jedoch nur 12 t. Wir befördern also weniger Positionen pro Pritsche. Ein Beispiel: Statt Ware für zwölf Kunden laden wir Ware für acht oder neun Kunden.
Wirkt sich das nachteilig aus für die Kundschaft?
Überhaupt nicht, denn es ist ja nicht nur eine einzige Pritsche im Einsatz. Schweizweit werden es gegen Ende Februar nächstes Jahr 48 Wechselpritschen sein – mit denen wir notabene den Strassenstaus ausweichen können und so keine Zeit verlieren.
Wie wissen Sie, wo in der Schweiz sich welche Pritsche befindet?
Jede Pritsche trägt eine Nummer mit Barcode. Vor jeder «Aktion» scannen die Chauffeure den Code, daher wissen wir: Pritsche abgeladen von SBB, Pritsche verladen auf LKW usw. Der LKW wiederum liefert uns Infos zu seinem aktuellen Aufenthaltsort, und damit wissen wir auch, wo unsere Pritschen sind.