Parco Lago: Wohnsiedlung mit Balkon-Glasgeländer

Den Abschluss nach oben bilden einige Maisonette-Wohnungen. Alle Balkone haben ein Glasgeländer, das die Sicht auf die prächtige Bergkette um den Lago Maggiore und die grünen Naturflächen freigibt. Die Unterkonstruktion Litefront hält das Balkonglas und dient gleichzeitig als Absturzsicherung. Für die Wohnsiedlung Parco Lago hat Debrunner Acifer 2800 m Ganzglasgeländersystem Litefront geliefert –das entspricht knapp der Seilbahnstrecke Davos Platz–Jakobshorn.

Flexible Logistik und Produktion

Der Umfang des Projekts forderte gezielte Überlegungen zu Produktion und Lieferung von Litefront. Standardprofillängen von 6 m einzusetzen, schien wenig sinnvoll. Denn das ergäbe zu viel Verschnitt und damit kundenseitig unnötige Kosten für Abfallmaterial.

Würde man die ganzen 2800 m Litefront auf einmal produzieren, hätte das hohe Lagerkosten zur Folge und würde die Lagerkapazität sogar sprengen. Die Lieferung an Debrunner Acifer und von dort aus zur Baustelle – wie sonst üblich – hätte einen immensen Logistikaufwand bedeutet. Eine weitere Herausforderung bestand in der Verpackung des Baumaterials.

Das Kleinmaterial in Plastiksäckchen und die durch Karton geschützten Profile würden eine Unmenge Abfall hinterlassen, der kostenverbunden entsorgt werden müsste und der Umwelt schaden würde. Die drei Beteiligten Debrunner Acifer AG, (Lieferantin), Sky-Frame AG (Produzentin) und WB Bürgin AG (Montage) suchten intensiv nach Möglichkeiten für Produktion, Lieferung und Montage. Schliesslich fanden sie eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung, die es in dieser Form noch nie gegeben hatte: zwei spezielle Profillängen, Grossverpackungen für Kleinmaterial, Produktion auf Abruf und Direktlieferungen vom Produzenten zur Baustelle.

Spezialanfertigungen: Profile und Verglasungsgummi

«Um Verschnitten vorzubeugen, haben wir nach komplexen Berechnungen zwei spezielle Profillängen definiert», erklärt René Scheidegger, Produktmanager Litefront bei Sky-Frame. «Die Herausforderung dabei war, dass diese Speziallängen optimal für jedes Geschoss passen mussten –beispielsweise für die Maisonette-Etagen, die etwas zurückversetzt waren und daher weniger Profile benötigten als die restlichen Geschosse.

Zusammen mit der Standardprofillänge von 6 m war es schliesslich tatsächlich möglich, jedes Geschoss der Wohnsiedlung optimal zu bedienen und den Profilverschnitt auf ein Minimum zu reduzieren.»Auch für den Verglasungsgummi fand sich eine Ausnahmelösung: Statt den üblichen 12-m-Rollen wurden 120-m-Rollen produziert. Die anforderungsorientierte, gezielte Produktion der Profile und der Verglasungsgummis sowie überlegte Verpackungseinheiten für alle Bauteile des Ganzglasgeländersystems Litefront reduzierten insgesamt den Zeitaufwand, senkten die Kosten und schonten die Umwelt.

Direktlieferungen auf Abruf

Aussergewöhnlich bei diesem Projekt waren nicht nur die Spezialanfertigungen von Profilen und Abdichtungsgummis, sondern auch die Direktlieferungen von Sky-Frame zur Baustelle. «Dieses Vorgehen beschleunigte den Lieferprozess, senkte den Logistikaufwand, sparte Verpackungsmaterial und freut die Umwelt», zeigte sich Hansueli Gamper von Debrunner Acifer zufrieden. Sämtliches Material des Ganzglasgeländersystems Litefront wurde zudem auf Abruf produziert und in Geschosseinheiten geliefert. Der Verzicht auf Standardlösungen bei einzelnen Litefront Bauteilen und die überlegte Logistik ermöglichten den speditiven Einbau des Ganzglasgeländersystems in Locarno.

Die WB Bürgin AG, die sich dafür entschieden hat, Litefront bei Parco Lago einzusetzen, ist von dem Produkt überzeugt. Roger Bürgin, Mitinhaber und Mitglied der Geschäftsleitung von WB Bürgin: «Wir arbeiten seit Jahren mit Litefront. Das System garantiert eine schnelle Montage, was sich positiv auf die Kosten auswirkt.

Darüber hinaus lässt es sich beim Einbau millimetergenau ausrichten, auch ohne Handlauf. Das Ganzglasgeländersystem Litefront ist eine durchdachte Lösung und wird ständig verbessert, das schätzen wir an dem Produkt.»Voraussichtlich Ende Dezember 2020 werden alle Bauarbeiten an den vier Gebäuden der Wohnsiedlung Parco Lago abgeschlossen sein.

Organisatorisch, produktionstechnisch und logistisch eine Herausforderung

René Scheidegger, Produktmanager Litefront bei der Sky-Frame

Inwiefern hat die Sky-Frame AG beim Projekt Parco Lago mitgewirkt?

Sky-Frame hat die Unterkonstruktion «Litefront» für Ganzglasgeländersysteme entwickelt und Debrunner Acifer vertreibt das Produkt seit 2011 schweizweit exklusiv.

Warum entscheidet sich jemand für Ihr Produkt?

Dank grossem Befestigungsabstand reduziert sich der zeitliche Montageaufwand für Litefront und senkt damit die Kosten für die Bauherrschaft. Der sogenannte «Schwalbenschwanz» am Produkt ermöglicht dem Monteur, auf Schwankungen am Bau, bezogen auf unvermeidbare Höhenunterschiede von Bauteilen, zu reagieren. Das macht Litefront flexibel im Einsatz, und deshalb spart der Monteur auch hier Zeit. Das Litefront Ganzglasgeländersystem bietet uneingeschränkte Sicht, muss aber als transparente Absturzsicherung höchste Sicherheit gewährleisten. Unser Produkt entspricht der europäischen Norm SN EN 1090-1 und erfüllt sämtliche Anforderungen der SIA-Normen und SIGAB-Vorgaben.

Für dieses Projekt haben Sie 2800 Laufmeter Profile in zwei Speziallängen produziert und als dritte Profillänge die Standardvariante verwendet. Warum?

Unsere Standardprofile haben eine Länge von 6 m. Sie in dieser Form zu liefern, hätte einen ungeheuren Transportaufwand, unnötige Verpackung und eine viel zu aufwendige Logistik auf der Baustelle zur Folge gehabt. Für die Berechnung der Profillängen haben wir die vier Ecken eines Stockwerks ausgeklammert und überlegt, wie wir die Zwischenlängen aufteilen können, damit wir schliesslich nur zwei verschiedene Längen Spezialprofile produzieren müssen. Dank dieser Speziallängen haben wir 300 m Material gespart. Für die Ecken haben wir Standardprofile geliefert, die WB Bürgin auf der Baustelle entsprechend der Bautoleranz selbst zugeschnitten hat. Bei der Attika-Wohnung beispielsweise hat er kürzere Profile für die Ecken einsetzen müssen als für die übrigen Stockwerke.

Was bedeutet für Sie ein Projekt dieser Grössenordnung?

Es war eine spannende Herausforderung mit teils unbekannten Faktoren. Spannend war das Erarbeiten der optimalen Materialmenge, -anzahl und -länge, aber auch Überlegungen zur Verpackung und die Organisation der Logistik. Unbekannt waren die August-Bauferien im Tessin, während derer trotz idealem Bauwetter alles stillstand, sowie zwei Monate Verzögerung auf der Baustelle, unter anderem wegen des Lockdowns.

Überzeugt vom Ganzglasgeländersystem Litefront

Roger Bürgin, Mitinhaber und Mitglied der Geschäftsleitung bei WB Bürgin AG

Ein Auftrag im Tessin vom Zürcher Oberland aus ist ungewöhnlich. Wie kam es dazu?

Unser grösster Kunde, ein Generalunternehmer, konnte in Locarno diese Überbauung realisieren. Er hat alle seine Stammlieferanten für dieses Bauprojekt angefragt.

Weshalb haben Sie sich für das Ganzglasgeländersystem Litefront entschieden?

Wir arbeiten seit Jahren mit Litefront und haben gute Erfahrungen mit dem durchdachten Produkt gemacht. Nicht nur die Qualität überzeugt uns, sondern auch das Begleitmaterial wie Verkaufsprospekte und Montageanleitungen, die wir gern bei unseren Kunden einsetzen. Das Generalunternehmen arbeitet zudem immer mit dem gleichen Architekten, dadurch haben auch wir schon viele Projekte mit ihm zusammen realisiert. Er kennt Litefront genauso gut wie wir. Ein weiterer Grund, der für Litefront gesprochen hat, ist der Umfang. Bei einem so grossen Projekt – 2800 m Ganzglasgeländersystem – verlassen wir uns auf bewährte Produkte, mit deren Montage wir quasi blind vertraut sind.

Was bedeutet für Sie ein Projekt dieser Grössenordnung?

Parco Lago war für uns ganz grosser Auftrag, bezogen auf den Umfang von Litefront. Dafür ist eine gute Arbeitsvorbereitung wichtig, denn ein Projekt von solcher Grösse steht und fällt mit der Projektorganisation: Das richtige Material muss zur richtigen Zeit in der richtigen Menge auf der Baustelle sein.

Welchen Herausforderungen sind Sie bei Parco Lago begegnet?

Der Lockdown hat uns einige Probleme bereitet. Zum einen war die Baustelle während acht Wochen dicht, sie durfte nicht betreten werden. Zum anderen war das Baumaterial teilweise schon produziert und die Produktion der Bauteile lief während des Lockdowns weiter, damit nach der Öffnung der Baustelle weitergearbeitet werden konnte. Die Lagerkapazität stiess an ihre Grenzen und die Lagerkosten stiegen. Dann die Erlösung: Der Bundesrat verkündete das Ende des Lockdowns. Unter den strengen Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit durften wir weiterarbeiten, was beispielsweise Sicherheitskonzepte, Schutzmaske bei 30 °C und die Dokumentation jedes Arbeitsschrittes bedeutete. Im August folgten zwei Wochen Bauferien, die erneut Verzögerungen bewirkten. Dann waren zwei Gebäude fast gleich weit und wir arbeiteten unter hohem Zeitdruck an drei Gebäuden gleichzeitig. Das Projekt war unsererseits optimal geplant, aber der Lockdown hat unsere Pläne durchkreuzt.

Welche Vorteile haben Ihnen die Direktlieferungen verschafft?

Direktlieferungen sind ein Muss bei einer Baustelle in dieser Grösse. Zwischenlagerungen verursachen Kosten und unnötigen Mehraufwand. Debrunner Acifer hat die Direktlieferungen unterstützt, was viele Prozesse vereinfacht hat.

Weshalb arbeiten Sie mit Debrunner Acifer zusammen?

Die unkomplizierte Zusammenarbeit währt schon über 20 Jahre. Debrunner Acifer ist lösungsorientiert und ein starker Partner, nicht nur ein Lieferant. Wir schätzen die Zuverlässigkeit, die Flexibilität, die Qualität der Produkte, pünktliche Lieferungen und faire Preise. Bei diesem Projekt hat uns Debrunner Acifer überdies Lagerplatz in Giubiasco zur Verfügung gestellt, das ist nicht selbstverständlich.