Starkregen verursachte Schneerutsche und Hangmuren
Bei starken Niederschlägen staute sich überschüssiges Wasser in der Brunnenstube und floss über den Einstiegsschacht ins Freie, daraufhin über das freie Gelände. Dadurch bestand im Winter die Gefahr von Schneerutschen auf die Klausenstrasse oder von Hangmuren.
Um diesen Gefahren vorzubeugen, wurden vom Herbst 2020 bis Frühling 2021 zunächst die Quellwasserfassung und die Brunnenstube saniert. Seit April 2022 laufen die Arbeiten zur Erneuerung der Trinkwasserleitung. «Die ergiebigste Quelle für Linthal fällt während der sechsmonatigen Bauzeit aus. Eine Ersatzleitung für die Fruttmatt wäre unverhältnismässig aufwendig gewesen», sagt Andreas Brühwiler, Leiter Wasserversorgung der Gemeinde Glarus Süd. Linthal wird deshalb während der Bauzeit mit Wasser aus anderen Versorgungen gespeist.
Trinkwasserkraftwerk: Strom für 180 Haushalte
Das Gelände gibt die Linienführung vor: Die neue rund 800 m lange Trinkwasserleitung folgt der alten vom Reservoir Fruttmatt bis zum Druckreduzierventil im «Fätschli» in der Talsohle bei der Linth. In den nächsten Jahren soll im weiter östlich gelegenen «Bänzenäuli» ein Trinkwasserkraftwerk gebaut werden, um etwa 180 Haushalte mit Strom zu versorgen. «Für den Betrieb des Kraftwerks ist im Reservoir Fruttmatt ein gedecktes Ausgleichsbecken von etwa 20 m3 Speichervolumen geplant.
In der Talsohle wird das benötigte Trinkwasser mit einer UV-Entkeimungsanlage aufbereitet», sagt Andreas Brühwiler. Übersteigt die Trübung des Wassers eine definierte Schwelle, wird es in die Linth geleitet. Durchschnittlich fliessen 5000 bis 6000 l Wasser pro Minute vom Reservoir Fruttmatt ins Tal. Phasenweise können es bis zu 15'000 l pro Minute sein.